20120831

K catalog - SSMIDD interview

kollisionen katalog out now:
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1. Inwiefern entspricht Ihr jetziger Beruf den im Studium erlernten Inhalten?

Ich würde sagen: wir sind die Kinder unserer Zeit. Das Studium bot uns Vielfalt, die man mit Mut zu einer idealistischen Vision auf die Landkarte des Lebens projizieren kann. Im Studium fanden sich einige Anlässe für meine Artikulationen im Rahmen des GEDANKENSCHMIED-PROJEKTS.

2. Welche Bezüge hat die von Ihnen hier ausgestellte Arbeit zu Ihrer gegenwärtigen Tätigkeit?

Die hier ausgestellte Arbeit hat einen indirekten Bezug auf meine künstlerische Arbeit. Sie ist durchflochten und reift natürlich gleichsam anhand anderer Aspekte jener Fließbewegung, die man das Leben nennt. Das Video schaut wie durch einen Tunnel hindurch auf Prozesse, die das eigentliche, oder, wie soll man sagen, "klassische", bzw. "moderne" Kunst/-werk/-podukt umgarnen. Man sieht dort ja gar nichts von der "Kunst". Man sieht dort nur meine drei Kollegen, Juan ARATA, Lan Hungh, Marcus p. und mich wie wir uns auf den Ort, oder besser gesagt, "das Ort" der "Kunst" zu bewegen, bzw. darum herum, und was uns dabei so begenet. Die Kunst selbst ist eher eine Art Leerstelle innerhalb des Videos, und das macht es vielleicht interessant, obwohl es so banal daherkommt. Es spiegelt auf diese Weise das Meer der Beliebigkeit wider, die sich aus einer omnipräsenten Bildhaftigkeit speist, zu der uns ein überquellender und seriell gefertigter Medien- und Apparatestrom verführt.

3. Wie haben Sie den Wechsel vom Studenten- zum Berufsleben wahrgenommen?

Eigentlich ein gleitender Übergang. Hoffentlich hören wir nicht auf, uns zu bemühen, auf die Dinge des Alltags zu mindest mit artigem Interesse zuzugehen. So studieren wir das Leben, so wird das Leben immer mehr zu der Berufung, die wir uns auferlegt haben und täglich wieder auferlegen - mit jedem Gedanken, jedem Wort und jedem Schritt, den wir tun.

4. Hatten Sie während des Studiums bestimmte Vorstellungen und Ideale, die dann später mit der Realität kollidierten?

Selbstverständlich! Dies ist aber generell das Problem "bestimmter Vorstellungen und Ideale". Sie haben in den meisten Fällen nicht wirklich viel mit dem zu tun, was sich vor unserer Nase befindet. Die Vergangenheit und im Besonderen die Zukunft sind nun mal reine Fiktion. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

5. Hätten Sie sich durch das Studium rückblickend eine bessere Vorbereitung auf reale Arbeitsbedingungen gewünscht? Wenn ja, welche?

Wenn ich die Frage genau betrachte, müsste man erst mal definieren was man unter real versteht, und wie man den Begriff Arbeit definieren möchte. Besonders das gestalterische oder gar künstlerische Arbeitsspektrum kann ja ausgesprochen facettenreich sein. In Bezug auf die Mechanismen des Kunstmarktes selbst muss man sich jedoch fragen, ob da nicht eher ein Ökonomiestudium von Vorteil gewesen wäre, oder ein Kurs in: wie verkaufe ich meine Seele an den schwarzen Pudel?




katalog info:
IMPRESSUM
Herausgeber marke.6,
Ausstellungsraum dar Bauhaus-Universität Weimar

Frederik Esser
Partner Alumni Büro
der Bauhaus-Universität Weimar
Universitätskommunikation

Redaktion
Frederik Esser, Friederike Berg, Kristin Rokitta

Kataloggestaltung
Jelka Kretzschmar

Bildnachweis
Fotos der Ausstellung: Ronny Ristok

Sonstige Abbildungen:
soweit nicht gesondert aufgeführt, liegen die Bildrechte beim jeweiligen Ausstellenden

Druck
Buch- und Kunstdruckerei Kessler GmbH

Ausstellung „Kollisionen“
15. Juni - 08. September 2012 Neues Museum Weimar Weimarplatz 5 99423 Weimar

Studentische Produktionsleitung „Kollisionen“
Friederike Berg, Kristin Rokitta

Kuration
Bence Fritzsche, Atelier Verlag Köln

Mit freundlicher Unterstützung
Bauhaus-Universität Weimar
StuKo
Universtätskommunikation
Atelier Verlag Köln
Hotel Alt-Weimar